Was ist los im Weidmoos?

Das Weidmoos ist für viele ein Ort der Ruhe und Erholung. Dennoch ist immer was los rund ums Vogelparadies. In der Vogelwelt tut sich das ganze Jahr über so einiges. Um das bunte Treiben hautnah zu erleben, buchen vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten viele Gruppen Führungen durch das Weidmoos. Darüber hinaus finden zu Spezialthemen in unregelmäßigen Abständen auch öffentliche Führungen und Veranstaltungen wie der Tag der Natur u.ä. statt. Im Herbst und Winter werden die notwendigen Pflegearbeiten durchgeführt.

Renaturierung des Hochmoorrests im Weidmoos

Ab Herbst 2021 wird ein rund drei Hektar großer Hochmoorrest im Natur- und Europaschutzgebiet Weidmoos renaturiert. Dabei werden die alten Entwässerungsgräben mit Spundwänden abgedichtet und so der Moorwasserhaushalt verbessert.

Vor rund 15 Jahren wurde die Renaturierung des ehemaligen industriellen Torfabbaugebiets im Weidmoos abgeschlossen. Das so entstandene „Vogelparadies Weidmoos“ ist über die Grenzen Salzburgs hinaus bekannt und beliebt. Nun wird ein Teil des im Süden des Weidmoos erhalten gebliebenen Hochmoorrests renaturiert werden. Hier wurde nie industriell Torf abgebaut, so dass noch Reste der ursprünglichen Hochmoorvegetation erhalten geblieben sind. Jedoch droht das Hochmoor wegen der alten Entwässerungsgräben immer weiter auszutrocknen und von Bäumen und Sträuchern überwachsen zu werden.

© Land Salzburg/K. Leidorf

Um das Hochmoor zu retten und seinen Wasserhaushalt wieder in Ordnung zu bringen, werden ab November 2021 die alten Entwässerungsgräben mit Querwerken und Dämmen abgedichtet. Dadurch wird das Überleben der typischen Moorpflanzen wie Torfmoose, Sonnentau und Besenheide gesichert. Das Projekt ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz, da das Moor durch die Entwässerung derzeit große Menge an Kohlendioxid abgibt, weil sich der entwässerte Torfboden zersetzt. Dies soll durch das Projekt gestoppt werden.

Betroffen sind ausschließlich Flächen im Eigentum der Gemeinde Lamprechtshausen, die vor Jahren mit Naturschutzförderung zu diesem Zweck angekauft worden waren. Angrenzende Privatgrundstücke werden nicht beeinflusst.

Ab Oktober 2021 werden zuerst einige Gehölze entfernt, die die Errichtung der Dammabdichtungen behindern würden. Bei geeigneten Witterungsbedingungen wird noch im Herbst mit den eigentlichen Renaturierungsarbeiten begonnen. Ziel ist, dass bis zum Frühling alles fertig ist. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen (viel Regen, wenig Frost), kann es sein, dass die Maßnahmen erst im Herbst 2022 abgeschlossen werden.

Die Umsetzung erfolgt durch die Fa. Strasser Erdbau GmbH aus Nußdorf, die technische und ökologische Bauaufsicht liegt bei Frau Dipl. Ing. Cornelia Siuda aus Bayern, einer der erfahrensten „MoorrenaturiererInnen“ im deutschsprachigem Raum. Finanziert wird die Renaturierung über naturschutzbehördliche Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen sowie über ein Sponsoring der Firma Sonnenmoor, Anthering. Das Projekt wird vom Torferneuerungsverein Weidmoos in Kooperation mit dem Land Salzburg – Naturschutz und der Gemeinde Lamprechtshausen umgesetzt.

 

Kontakt: Bernhard Riehl, Projektleiter Land Salzburg – Naturschutz, Tel. 0662/8042-5517, mobil: 0664-5640111, bernhard.riehl@salzburg.gv.at

 

Erstmals im Weidmoos gesichtet – die Zwergscharbe

Diesen Vogel kennt im Flachgau wahrscheinlich kaum jemand – die Zwergscharbe. Besser bekannt ist der Kormoran, ihr Verwandter, dem sie auch zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Zwergscharbe ist jedoch deutlich kleiner und vor allem in den Lagunen Südosteuropas anzutreffen. In Österreich gibt es erst seit 2003 Brutnachweise am Neusiedlersee. Bei den Besuchern im Weidmoos handelt es sich wahrscheinlich um sogenannte Dismigration – darunter verstehen Vogelkundler Erkundungsflüge in alle Himmelsrichtungen, die Vögel nach der Brutzeit unternehmen, um sich nach neuen Lebensräumen umzusehen.

Erstmals im Weidmoos gesichtet – die Zwergscharbe. © Herbert Höfelmaier
Ähnlich wie der Kormoran, lässt die Zwergscharbe das Gefieder in der Sonne trocknen. © Herbert Höfelmaier

Uni55Plus-Studenten auf Weidmoos-Exkursion

Am 12. Juni 2021 besuchten 21 Studierende der Salzburger Universität das Weidmoos. Obmann des TEVs Johann Grießner hat ihnen die Highlights des Vogelparadies gezeigt.

Eine interessierte, kompetente Runde © Johann Grießner
Am Treppelweg … © Johann Grießner
Sibirische Schwertlilie am Wegesrand © Johann Grießner
Von links: Preiselbeerblüte, Rosmarinheide, blühende Moosbeere (ausnahmsweise gepflückt)© Johann Grießner
Beim Wirt z’Schwerting – das Weidmoos macht hungrig! © Johann Grießner

Schwarzhalstaucher im Weidmoos

Auch heuer hat sich wieder ein Pärchen des seltenen Schwarzhalstauchers im Weidmoos eingefunden. Dieser kleine Wasservogel legt seine Nester gerne inmitten von Lachmöwenkolonien an, die ihm einen hervorragenden Schutz vor Fressfeinden bieten. Das Brutpaar im Vogelschutzgebiet Weidmoos ist das einzige Vorkommen des Schwarzhalstauchers im Bundesland Salzburg!

Schwarzhalstaucher im Weidmoos.

Weitere Infos zum Schwarzhalstaucher unter www.vogelwarte.ch

Buchpräsentation Moore im Dreiländereck

Frisch aus der Druckerpresse stellte am 23. Mai 2021 der Autor Kurt Leininger sein neues Buch „Moore – Naturparadiese im Dreiländereck Oberösterreich/Salzburg/Bayern“ (Verlag Anton Pustet) im Weidmoos vor. Bei einer Moorbrot-Verkostung in der Infohütte konnten die Besucher mit dem Autor direkt ins Gespräch kommen.

Das neue Buch von Kurt Leiniger über die faszinierenden Moore im Dreiländereck.

Reinhard Kaiser (Obmann des Torfereneuerungsverein Bürmoos), Johann Grießner (Obmann des Torferneuerungsvereines Weidmoos), Wolfgang Bauer (Buchautor über die Geschichte von Bürmoos) und  der Buchautor Kurt Leininger. © R. Grießner

Im News-Archiv stöbern:

Hier finden sie alle Beiträge der letzten Jahrzehnte seit Beginn der Weidmoos-Homepage im Jahr 2004.