Was ist los im Weidmoos?
Das Weidmoos ist für viele ein Ort der Ruhe und Erholung. Dennoch ist immer was los rund ums Vogelparadies. In der Vogelwelt tut sich das ganze Jahr über so einiges. Um das bunte Treiben hautnah zu erleben, buchen vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten viele Gruppen Führungen durch das Weidmoos. Darüber hinaus finden zu Spezialthemen in unregelmäßigen Abständen auch öffentliche Führungen und Veranstaltungen wie der Tag der Natur u.ä. statt. Im Herbst und Winter werden die notwendigen Pflegearbeiten durchgeführt.
LIFE-Projekt: Fortschrittsbericht 2006 online verfügbar.
Das LIFE-Projektes geht mittlerweile in sein viertes (und letztes) Jahr. Aufgrund der günstigen trockenen Witterung konnten bereits 2005 fast alle Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden. Heuer werden noch einige bauliche Rest- bzw. Nachbesserungsarbeiten durchgeführt.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Das Weidmoos hat sich wieder in eine vom Wasser dominierte Landschaft zurückverwandelt und die laufenden Erhebungen belegen die positiven Auswirkungen auf die Vogelwelt und den gesamten Landschaftshaushalt.
Insgesamt kann das Projektteam auf drei sehr erfolgreiche Projektjahre zurückblicken. Details zum bisherigen Verlauf des Projektes können sie im „Fortschrittsbericht 2006“, der Mitte Juli nach Brüssel übermittelt wurde, nachlesen.

Öffnungszeiten der Infostelle Weidmoos
Im Juni und in der ersten Juliwoche ist die Infostelle jeden Sonntag von 15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet! Jeweils um 16:30 Uhr und nach Bedarf findet die Vorführung einer Powerpoint-Präsentation statt.

Vogelexkursion im Weidmoos am 13. Mai 2006
Um die Vogelwelt des Weidmooses kennen zu lernen und etwas über die Maßnahmen des LIFE-Projektes zu erfahren, bietet die Naturschutzabteilung eine vogelkundliche Exkursion unter Leitung von Norbert Pühringer an. Herr Pühringer ist u.a. durch die Mitwirkung am projektbegleitenden Vogelmonitorung eine sehr guter Kenner der Vogelwelt des Weidmooses. Entlang des neuen Rundweges, vorbei an Wasserflächen, Schilfbereichen und noch offenem Torfboden werden die jeweils charakteristischen Vogelarten vorgestellt. Viele von ihnen werden sich hoffentlich auch in natura mit Fernglas und Spektiv entdecken lassen.
Termin: Samstag, 13. Mai 2006, Beginn um 07:00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz Weidmoos
Dauer rund 4 Stunden.
Anmeldung bei Herrn Pühringer bis Freitag, 12. Mai unter
07615-2591.
Mitzubringen sind: Wetterfeste Kleidung, feste Schuhe (je nach Witterung Gummistiefel), falls vorhanden Fernglas und Bestimmungsbücher, ev. eine kleine Jause und Getränke.

Ergebnisse des ornithologischen Monitoring 2005 liegen vor.
Neben dem Nachweis der Großen Rohrdommel stellen die Erstbeobachtungen von Fischadler und Wanderfalke sowie die hohe Revieranzahl von Blaukehlchen, Rohrammer und Wasserrallen die Highlights der Erhebungen dar. Weiters konnten Brutnachweise von Flussregenpfeifer, Rohrweihe und Großem Brachvogel erbracht werden.
Bei den Erhebungen wurden 2005 88 (!) verschiedene Vogelarten nachgewiesen, wovon 46 Arten zu den gefährdeten Arten österreichs bzw. Europas zählen. Im Zuge der letztjährigen Erhebungen konnte die Gesamtartenliste aller bisher im Weidmooos festgestellten Vogelarten auf über 140 Arten gesteigert werden.
Im Vergleich zu 2004 gibt es auffällige Veränderungen, insbesondere bei den Wasser- und Singvögeln:
Bei den Wasservögeln gab es nicht nur deutliche Verschiebungen der Verbreitungszentren, sondern teilweise auch eine starke Zunahme im Bestand. Bei Zwergtaucher, Teichhuhn und Blässhuhn ist dies anhand eindeutig nachweisbar, aber auch bei der Wasserralle kann trotz unterschiedlicher Erfassungsintensität von einer Bestandszunahme ausgegangen werden.
Bei Kiebitz, Bekassine oder Rohrammer ist die Situation schwieriger zu beurteilen. Zwar sind Verlagerungseffekte zu erkennen, diese stehen aber vermutlich nicht in direktem Zusammenhang mit den vergrößerten bzw. neu angelegten Wasserflächen im zentralen und südlichen Bereich des UG.
Bei einigen charakteristischen und häufigen Singvögeln ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang zu bemerken. Bei Feldschwirl und Sumpfrohrsänger könnte das mit dem Verlust an Landlebensräumen (zugunsten von Wasserflächen) zusammenhängen. Beim Teichrohrsänger ist der Zusammenhang unklar, da es durch die Baumaßnahmen zu keinen gravierenden änderungen im Schilfbestand gekommen ist. Langfristig müsste dieser Schilfbewohner eigentlich von den Maßnahmen profitieren. Beim Baumpieper ist der starke Rückgang im Jahr 2005 ebenfalls nicht erklärbar. Sein Lebensraum (offene Landschaften mit Solitärgehölzen) war durch die Veränderungsmaßnahmen sicher kaum betroffen. Natürlich können in diesen Fällen auch übergeordnete Faktoren (Klima, Nahrungsangebot, Verluste am Zug und im Winterquartier) zum Tragen kommen und die örtlichen Standortfaktoren überlagern.
Der Bestand des Blaukehlchens ist deutlich angestiegen und es ist durchaus wahrscheinlich, dass es von den Baumaßnahmen (Schaffung offener, vegetationsarmer Flächen) profitiert hat.
Insgesamt sind die ersten Trends also positiv, wobei endgültige Ergebnisse erst im Laufe der kommenden Jahre feststehen werden.

Baumaßnahmen 2005 abgeschlossen
Anfang August war mit den diesjährigen Anstaumaßnahmen und Geländemodellierungen begonnen worden. Aufgrund der günstigen trockenen Witterung im Herbst konnten alle Maßnahmen (Bauabschnitte 2 und 3) wie geplant umgesetzt werden. Im kommenden Jahr sind nur noch kleinere Rest- bzw. Nachbesserungsarbeiten erforderlich. In den beiden verbleibenden Projektjahren wird es vor allem darum gehen, zu beobachten, wie sich der Wasserhaushalt im Weidmoos durch die Maßnahmen verändert und wie die umgestalteten Flächen von der Tier- und Pflanzenwelt erobert werden.
Insgesamt wurden in diesem Jahr aus dem anstehenden Glazialton 28 Dämme mit einer Gesamtlänge von über 1,2 km errichtet und 25 Entwässerungsgräben abgedichtet. Mittels zahlreicher überlaufbauwerke wird nun das Regenwasser zurückgehalten und bis auf das gewünschte „Stauziel“ angestaut. Bei den großen Stauräumen geschieht dies schrittweise über mehrere Jahre, um ein Absterben der Schilfbestände zu vermeiden. Die durch die diesjährigen Maßnahmen entstehenden Wasser- und Feuchtflächen werden eine Ausdehnung von 40 Hektar haben und sich zu attraktiven Vogellebensräumen entwickeln.

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