Was ist los im Weidmoos?
Das Weidmoos ist für viele ein Ort der Ruhe und Erholung. Dennoch ist immer was los rund ums Vogelparadies. In der Vogelwelt tut sich das ganze Jahr über so einiges. Um das bunte Treiben hautnah zu erleben, buchen vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten viele Gruppen Führungen durch das Weidmoos. Darüber hinaus finden zu Spezialthemen in unregelmäßigen Abständen auch öffentliche Führungen und Veranstaltungen wie der Tag der Natur u.ä. statt. Im Herbst und Winter werden die notwendigen Pflegearbeiten durchgeführt.
Salzburgs höchster Vogelbeobachtungsturm im Weidmoos eröffnet!

Zwei Jahre nach dem großen Eröffnungsfest des LIFE-Projekts kamen wieder zahlreiche Besucher in das Weidmoos. Bei gutem Wetter wurde der von Ing. Michael Walder geplante Aussichtsturm von GR Pater Leopold Strobl eingeweiht und von Bgm. Ing. Johann Grießner, Lamprechtshausen, VBgm. Erich Zauner, St. Georgen sowie vom Projektleiter Bernhard Riehl feierlich eröffnet.
Mit einer Podesthöhe von über 9 m (!) ermöglicht der Aussichtsturm wunderbare Ein- und Ausblicke in das Vogelparadies Weidmoos. Von Vogelkundlern betreut, konnten die interessierten Besucher zahlreiche Vogelarten durch ein Spektiv bewundern. Unter anderem gelang auch der Erstnachweis von zwei Uferschnepfen im Weidmoos!
In der Infostelle wurde der 10minütige Weidmoos-Film von Dr. Robert Schabetsberger vorgestellt. In eindrucksvollen Bildern spannt der Film einen Bogen von den ehemaligen Hochmoorflächen über die Geschichte des Torfabbaus bis hin zu den Maßnahmen des LIFE-Projekts und den neu gestalteten Lebensräumen. Der Film (DVD) ist für 7,90 € sowohl beim Torferneuerungsverein als auch bei der Naturschutzabteilung erhältlich.
Das Fest wurde von den Kindern der Volksschule Arnsdorf musikalisch umrahmt. Die Kinder konnten bei verschiedenen Stationen das Weidmoos und seine Tier- und Pflanzenwelt spielerisch kennen lernen. Das Schautorfstechen der Fam. Plattner und das Schaubinden des „Original Weidmoos-Birkenbesens“ durch Franz Maislinger rundeten das Programm ab. Für das leibliche Wohl sorgten die Ortsbäuerinnen von Lamprechtshausen.
Noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die zur gelungenen Gestaltung dieses Festes beigetragen haben.
Weidmoos-Fest am 5. Mai!
Programm:
14:00 Uhr: – Einweihung / Eröffnung des Turmes (am Themenweg)
ab 14.30 Uhr: – Filmpräsentation in der Infostelle
– Theaterstück „Das Weidmoos lebt“ der VS Arnsdorf
– Kinderprogramm der VS Arnsdorf „Wiesenbrüter“
– Vogelbeobachtung am Aussichtsturm mit Experten
– Führungen am Themenweg
– Schautorfstechen Fam. Plattner (14:30 – 16:00 Uhr)
– Schaubinden „Original Weidmoos-Birkenbesen durch
Franz Maislinger
– Für das leibliche Wohl sorgen die Bäuerinnen von
Lamprechtshausen
– PKW-Stellplätze werden ausgewiesen,
Anfahrt mit dem Fahrrad wird empfohlen!

Aussichtsturm Weidmoos in Bau
Der Aussichtstrum wird von der Firma Esterbauer, Ostermiething nach Plänen von Ing. Michael Walder errichtet. Der komplett aus heimischer FSC-Gebirgslärche (zertifzierte nachhaltige Forstwirtschaft) bestehende Turm stellt den krönenden Abschluss der Besuchereinrichtungen im Weidmoos dar. Von der oberen, gut 9 m hohen Plattform wird sich ein eindrucksvoller überblick über das Natura 2000-Gebiet bieten und insbesondere Vogelliebhaber werden die Beobachtungsmöglichkeiten vom Turm aus schätzen.

Kroatische Delegation zu Gast im Weidmoos
Bei einem Rundgang auf dem Themenweg erläuterten Bgm. Johann Grießner und Projektleiter Bernhard Riehl die Historie des Moores und seiner Nutzung, die früheren „Zukunftspläne“ von der Mülldeponie über den Flughafen bis hin zum Golfplatz und betonten, dass jetzt alle über die Entscheidung, das Gebiet der Natur zurückzugeben und für naturliebendende Besucher zu öffnen, glücklich seien. Ziele, Maßnahmen und Ergebnisse des LIFE-Projektes wurden vorgestellt und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Naturschutzabteilung, Grundeigentümern und Nutzern als wichtiger Erfolgsfaktor betont. Auch der gerade im Entstehen befindliche Aussichtsturm wurde begutachtet. In der Infostelle gab es schließlich eine kurze Projektspräsentation. Die Gruppe unter Leitung von Tomislav Panenic vom Büro für Internationale Kooperation zeigte sich sehr beeindruckt vom bisher Erreichten und von der konsequenten Ausrichtung auf Naturschutz und Naturerlebnis. Die Kroaten nahmen nach eigenem Bekunden viele wichtige Anregungen mit nach Hause luden die Gastgeber prompt zu einem Gegenbesuch ein.

Vogelmonitoring 2006 lieferte Nachweise für neue Vogelarten

Im Rahmen des Vogelmonitorings 2006 wurden insgesamt 104 Arten (!) im Weidmoos nachgewiesen. Im Vergleich dazu waren es etwa 2005 „nur“ 88 Arten. Dafür ist neben den Lebensraumverbesserungen durch das laufende Projekt unter Umständen auch die große Anzahl an Vogelbeobachtern, die das Gebiet 2006 besucht haben, verantwortlich. Erfreulich ist in jedem Fall die hohe Anzahl der Erstnachweise 2006, darunter beispielsweise Purpurreiher, Seidenreiher, Kranich oder Beutelmeise.
Leider mussten 2006 jedoch auch einige deutliche Bestandsrückgänge bzw. das Fehlen einiger schilfbezogener Arten registriert werden: So wurde beispielsweise beim Blaukehlchen mit nur 13-14 Revieren ein Rückgang von rund 50 % (!) festgestellt. Weiters konnten 2006 weder Rohrdommel, Zwergdommel noch Tüpfelsumpfhuhn nachgewiesen werden.
Neben dem vorübergehenden Verlust von Schilfflächen durch die Anstaumaßnahmen ist dafür wohl auch der lange und intensive Winter 2005/06 als Ursache anzusprechen. Nahezu alle Altschilfbestände wurden durch die enormen Schneemengen zerstört oder zumindest stark in Mitleidenschaft gezogen.
Bei den stark ans Wasser gebundenen Arten konnten 2006 weitere Bestandszunahmen registriert werden. Besonders erwähnenswert ist der erste Brutnachweis der Krickente und der Rostgans (Gefangenschaftsflüchtling). Die Zahl der Zwergtaucher hat mit 9-11 Revieren gegenüber den Vorjahren weiter zugenommen. Feldschwirl und Rohrammer konnten weiterhin mit hohen Dichten bestätigt werden. Die Rohrweihe bleibt trotz der enormen Schneedruckschäden am Altschilf mit 2 Revieren konstant im Gebiet.
Bei den Limikolen konnten 2006 deutlich mehr Arten aber auch Individuen festgestellt werden. Erstmals konnten z.B. zwei Flussregenpfeifer-Reviere nachgewiesen werden (Foto aus dem Weidmoos von Simon Rieser). Bemerkenswert sind auch die im Juni warnenden Rotschenkel (Altvögel). Gerade für Limikolen haben sich die Beobachtungsbedingungen deutlich verbessert. Vor dem im Südteil des Gebietes errichteten „Hide“ schwimmen immer wieder Torfpolster auf, die einen optimalen Rast- und Nahrungsplatz für Limikolen darstellen.
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