Was ist los im Weidmoos?

Das Weidmoos ist für viele ein Ort der Ruhe und Erholung. Dennoch ist immer was los rund ums Vogelparadies. In der Vogelwelt tut sich das ganze Jahr über so einiges. Um das bunte Treiben hautnah zu erleben, buchen vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten viele Gruppen Führungen durch das Weidmoos. Darüber hinaus finden zu Spezialthemen in unregelmäßigen Abständen auch öffentliche Führungen und Veranstaltungen wie der Tag der Natur u.ä. statt. Im Herbst und Winter werden die notwendigen Pflegearbeiten durchgeführt.

Aktuelles aus dem Weidmoos

Hierbei wurden mittels Glazialton einige mit landwirtschaftlichen Gerät nicht passierbare Geländepassagen bzw. Zufahrten ins Gebieten so umgestaltet, dass eine ausreichende Befahrbarkeit für die alljährliche „Streuernte“ möglich wird. Mit diesen letzten größeren Adaptierungsarbeiten konnten nun – gut anderthalb nach Abschluss des LIFE-Projektes – die Gestaltungsmaßnahmen endgültig abgeschlossen werden. Die Maßnahmen wurden im Auftrag der Naturschutzabteilung aus Naturschutzmitteln durch die Firma Thalmayr mit Moor-Spezialgerät durchgeführt. Die Bauaufsicht lag bei DI Ernst Aigner vom Büro IGA, die ökologische Baubetreuung beim Schutzgebietsbetreuer Dr. Oliver Stöhr. Alle Maßnahmen waren im Vorfeld mit den Gemeinden als Grundeigentümer, dem Torferneuerungsverein Weidmoos sowie den Bewirtschaftern abgestimmt worden. Zusätzlich zu den Geländeadaptierungen wurde an zwei zentralen überläufen der Wasserspiegel bescheidgemäß um 10 cm angehoben. Ziel ist es, hierdurch und durch eine weitere Wasserspiegelanhebung um 10 cm im kommenden Jahr den laut Wasserrechtsbescheid bewilligten Zustand herzustellen und die Größe und Tiefe der zentralen Wasserflächen für die Vogelwelt zu optimieren. Die Anhebung des Wasserspiegels auf das endgültige Niveau geschieht in mehreren Stufen, um ein großflächiges Absterben der für die Vogelbestände so wichtigen Schilfbestände zu vermeiden. 

Aufruf zur Einhaltung der Schutzgebietsverordnung im Bürmooser Moor

Aufruf zur Einhaltung der Schutzgebietsverordnung im Bürmooser Moor!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen!

Wie Sie sich sicher wissen, ist das in unserer Nachbargemeinde Bürmoos gelegene „Bür-mooser Moor“ seit letztem November ein Natur- und Europaschutzgebiet (Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 18. November 2008). Ebenso wie das in den Gemeinden St. Georgen und Lamprechtshausen gelegene Weidmoos hat sich auch das Bürmooser Moor, vor allem auch Dank der langjährigen Renaturierungsbemühungen des dortigen Torferneue-rungsvereines zu einem Vogel- und Amphibienlebensraum von europäischem Rang ent-wickelt und wurde daher 2002 bei der EU als sogenanntes „Natura 2000-Gebiet“ gemeldet. Das Gebiet unterliegt somit dem Schutz nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie.

Die Schutzvorgaben der Vogelschutzrichtlinie waren durch die Ausweisung als Natur- und Europaschutzgebiet in Landesrecht umzusetzen. Ziel der Verordnung ist es, den Fortbestand der im Bürmooser Moor vorkommenden Tier- und Pflanzenwelt auf Dauer zu gewährleisten. Die Schutzgebietsverordnung wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Bürmoos als Grundbesitzer, dem Torferneuerungsverein Bürmoos und der Natur-schutzabteilung des Landes erarbeitet und trat nach dem offiziellen Begutachtungs- und Kundmachungsverfahren in Kraft.

Da das Bürmooser Moor auch von vielen erholungssuchenden Menschen aus unseren Ge-meinden besucht wird, enthält die Verordnung auch einige wichtige „Spielregeln“ für die Besucher. Hierzu gehört vor allem, dass das Gebiet ausschließlich auf dem markierten und durch den Moorlehrpfad attraktiv gestalteten Rundweg besucht werden darf. Hierdurch wird sicher gestellt, dass es ausreichende Ruhe- und Rückzugszonen für die Tierwelt gibt, insbesondere für Vogelwelt, die hier mit einigen höchst seltenen und zugleich gegenüber Beunruhigungen extrem empfindlichen Arten vertreten ist. Zu nennen sind etwa das Weißs-ternige Blaukehlchen, die Bekassine oder die Krickente.

Aber auch im Winter, wenn es vielleicht den Anschein hat, das Bürmooser Moor sei ausgestorben und verlassen, ist das Moor Lebensraum für eine Reihe schutzwürdiger Arten. So kommt etwa der extrem seltene Raubwürger hier als Wintergast vor und versuchen verschiedene Amphibienarten unter den Eisflächen in den Tümpeln die Winterzeit zu überste-hen. Gerade die Winterzeit ist für die Tiere besonders heikel, da jede zusätzliche Aktivität an den Reserven zerrt. Störungen durch Besucher abseits des Weges oder Aktivitäten auf den Eisflächen können so für viele Tiere tödlich enden.

Daher müssen wir uns alle an die neuen Spieregeln halten und auch von der ein oder an-deren lieb gewonnenen Gewohnheit ablassen. Wir denken hierbei vor allem an das Eis-laufen und das Eisstockschießen, das auch außerhalb unserer Schutzgebiete an etlichen Teichen möglich ist. Dies sollte uns das Naturjuwel Bürmooser Moor Wert sein. Wir müssen respektieren, dass es auch solche Orte gibt, wo die Natur und die heimische Tier-welt Vorrang haben und der Mensch nur als stiller Gast und ruhiger Naturbeobachter geduldet ist.

In diesem Sinne bitten wir Sie als verantwortungsvolle Mitbürger, das Wegegebot und das Betretungsverbot der Eisflächen im Schutzgebiet „Bürmooser Moor“ zu respektieren! Die Salzburger Berg- und Naturwacht ist angewiesen, das Gebiet in nächster Zeit verstärkt zu kontrollieren und wiederholte übertretungen entsprechend zu ahnden.

Bürgermeister Ing. Johann Grießner
Bürgermeister Fritz Amerhauser
Dipl.-Ing. Bernhard Riehl, Naturschutzabteilung
Dr. Oliver Stöhr, Schutzgebietsbetreuer

Moorschutzexperten besuchen das Weidmoos

35 Teilnehmer einer Fachtagung der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen (ANL) besuchten am Mittwoch, 3. Dezember das Natur- und Europaschutzgebiet Weidmoos in den Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen. Das im Rahmen eines LIFE-Natur-Projektes renaturierte Weidmoos ist ein gelungenes Beispiel für die Wiederherstellung einer durch Torfabbau zerstörten Moorlandschaft. Bgm. Johann Grießner aus Lamprechtshausen, zugleich Obmann des Torferneuerungsvereines Weidmoos begrüßte die Teilnehmer und beschrieb die wechselvolle Geschichte des Weidmooses vom ursprünglichen Hochmoor über den industriellen Torfabbau bis hin zur Schaffung eines Vogelparadieses von europäischem Rang.

Die Tagungsteilnehmer unter Leitung von Christian Stettmer von der ANL und Bernhard Riehl von der Naturschutzabteilung der Salzburger Landesregierung zeigten sich beeindruckt von der neu geschaffenen Feuchtlandschaft im Weidmoos. Besonders interessierte die Experten dabei die im Weidmoos europaweit erstmals eingesetzte Wiedervernässungstechnik mittels Tondämmen aus dem unter dem Torf anstehendem Glazialton. Bei strahlendem Spätherbstwetter konnten sich die Gäste zudem vom Aussichtsturm einen guten überblick über die neugeschaffenen Wasserflächen und die frisch gemähten Streuwiesen verschaffen.

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