Von der Natur geschaffen – durch ein EU-Projekt gesichert
Nach dem Ende des Torfabbaus hatte sich im Lauf der Zeit in der Industriebrache des Weidmooses eine offene Feuchtlandschaft mit interessanten Lebensräumen entwickelt. Viele seltene Vogelarten hatten sich hier angesiedelt. Ohne menschliches Zutun wäre das Weidmoos allerdings rasch mit Wald zugewachsen und die gefährdeten Vogelarten wären wieder verschwunden – aus diesem Grund wurde das von der EU geförderte LIFE-Projekt ins Leben gerufen.
Das LIFE-Projekt „Habitatmanagement im Vogelschutzgebiet Weidmoos“
In einem ersten Schritt wurde ein Managementplan mit Entwicklungszielen für das Gebiet ausgearbeitet. Oberste Priorität: der Erhalt des Weidmooses als Brut-, Durchzugs- und Überwinterungsgebiet für europaweit selten gewordene Vogelarten. Auf dieses Ziel sind seither alle Aktivitäten und Maßnahmen ausgerichtet.
Maßnahmen zur Erhaltung des vielfältigen Mosaiks
Um das Mosaik aus unterschiedlichen Lebensräumen zu erhalten, musste vor allem die weitere Ausbreitung des Waldes unterbunden werden. Zentrale Maßnahme dafür: das Anheben des Wasserstandes. Die alten Entwässerungsgräben, die im Zuge des Torfabbaus angelegt worden waren, wurden geschlossen und Dämme errichtet. So bleibt das Wasser nun länger im Vogelparadies, bevor es über die Moosach in die Salzach fließt. Auf diese Weise entstanden zahlreiche unterschiedliche Gewässer. Auf manchen Flächen wurde das Wasser nur ganz flach gestaut und so große Schilfzonen geschaffen. Teilbereiche wurden als Streuwiesen gestaltet, die nun jährlich gemäht werden können. Insgesamt wurden zwischen den Jahren 2003 und 2007 50 Dämme mit einer Länge von 2.300 Metern und 28 Überlaufbauwerke errichtet. Hinter der herrlichen Natur des Vogelparadieses steckt also ein technisches Bauwerk, das das Weidmoos in mehrere Bereiche unterteilt, in denen der Wasserspiegel reguliert werden kann.
Alle Projekt-Ziele erreicht
Untersuchungen zeigen, dass das Ziel des LIFE-Projektes – nämlich das Weidmoos als Brut-, Durchzugs- und Überwinterungsgebiet für selten gewordene Vogelarten zu erhalten – zu hundert Prozent erreicht wurde. Durch die Anstaumaßnahmen wurden genau jene Wasser- und Feuchtlebensräume geschaffen, die für den Erhalt der Artenvielfalt notwendig sind. Die vogelkundlichen Erhebungen zeigen, dass das Weidmoos von den schützenswerten Vogelarten als Lebensraum angenommen wird. Erfreulicherweise haben sich hier nicht nur die Arten angesiedelt, die ursprünglich als Bewohner des Weidmooses vorgesehen waren, sondern auch viele andere Arten – und es kommen laufend neue hinzu. Im Jahr 2007 haben Vogelkundler 150 Arten gezählt, bis zum Jahr 2021 wurden 209 Arten nachgewiesen.
Der Laienbericht des LIFE-Projekts fasst die Ergebnisse allgemein verständlich zusammen.
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