Im Rahmen des Vogelmonitorings 2006 wurden insgesamt 104 Arten (!) im Weidmoos nachgewiesen. Im Vergleich dazu waren es etwa 2005 „nur“ 88 Arten. Dafür ist neben den Lebensraumverbesserungen durch das laufende Projekt unter Umständen auch die große Anzahl an Vogelbeobachtern, die das Gebiet 2006 besucht haben, verantwortlich. Erfreulich ist in jedem Fall die hohe Anzahl der Erstnachweise 2006, darunter beispielsweise Purpurreiher, Seidenreiher, Kranich oder Beutelmeise.
Leider mussten 2006 jedoch auch einige deutliche Bestandsrückgänge bzw. das Fehlen einiger schilfbezogener Arten registriert werden: So wurde beispielsweise beim Blaukehlchen mit nur 13-14 Revieren ein Rückgang von rund 50 % (!) festgestellt. Weiters konnten 2006 weder Rohrdommel, Zwergdommel noch Tüpfelsumpfhuhn nachgewiesen werden.
Neben dem vorübergehenden Verlust von Schilfflächen durch die Anstaumaßnahmen ist dafür wohl auch der lange und intensive Winter 2005/06 als Ursache anzusprechen. Nahezu alle Altschilfbestände wurden durch die enormen Schneemengen zerstört oder zumindest stark in Mitleidenschaft gezogen.
Bei den stark ans Wasser gebundenen Arten konnten 2006 weitere Bestandszunahmen registriert werden. Besonders erwähnenswert ist der erste Brutnachweis der Krickente und der Rostgans (Gefangenschaftsflüchtling). Die Zahl der Zwergtaucher hat mit 9-11 Revieren gegenüber den Vorjahren weiter zugenommen. Feldschwirl und Rohrammer konnten weiterhin mit hohen Dichten bestätigt werden. Die Rohrweihe bleibt trotz der enormen Schneedruckschäden am Altschilf mit 2 Revieren konstant im Gebiet.
Bei den Limikolen konnten 2006 deutlich mehr Arten aber auch Individuen festgestellt werden. Erstmals konnten z.B. zwei Flussregenpfeifer-Reviere nachgewiesen werden (Foto aus dem Weidmoos von Simon Rieser). Bemerkenswert sind auch die im Juni warnenden Rotschenkel (Altvögel). Gerade für Limikolen haben sich die Beobachtungsbedingungen deutlich verbessert. Vor dem im Südteil des Gebietes errichteten „Hide“ schwimmen immer wieder Torfpolster auf, die einen optimalen Rast- und Nahrungsplatz für Limikolen darstellen.
Kommentare von Matthias Hochradl